Lies hier meine Retreat-Erfahrungen aus drei Perspektiven und warum dieser Kurzurlaub für mich einfach unbezahlbar ist.
01_Ich als Teilnehmerin.

Letzten Monat habe ich mir ein 4-tägiges Retreat in Schottland gegönnt. Ihr ahnt es, natürlich mit Yoga im Forrest Yoga Stil, nicht nur der Stil überzeugt mich, sondern auch die Menschen die sich dort begegnen sind meist ein bunter Mix und genau das Liebe ich….

Aber nicht nur das, sondern auch die Natur in der es stattfand hat mich angesprochen. Und ich wollte einfach mal raus und auftanken…und zwar so richtig! Direkt als ich ankam wirkte diese unglaubliche Schönheit Schottlands auf mich, diese Weite, dieses Wasser und diese (Menschen-)Leere. 
Es war eine bunte Truppe aus unterschiedlichsten Persönlichkeiten, die Zurückhaltende, die Stille, die Laute, die Weise, die Mutter, die Witzige, die (auf den ersten Blick) Nervige, … Eine Sache die ich an Retreats Liebe: diese Vielfalt an Menschen. 
Das Interessanteste daran ist aber, was ich damit mache, wem wende ich mich zu wem nicht und warum? Falle ich in alte Muster oder öffne ich mich. Überholen mich Vorurteile oder begegne ich jedem Teilnehmenden offen? So spannend mich dabei zu beobachten – jedes Mal wieder 😀 
Eins kann ich vorweg nehmen am Ende einer gemeinsamen Zeit habe ich jede einzelne Person in mein Herz geschlossen! Und erinnere mich noch lange an diese Personen, denn, und das ist das magische an Retreats, sie Alle haben mir etwas über mich beigebracht, mich näher zu mir gebracht und mein Herz erfüllt und mir die Erkenntnisse gebracht, die ich mir gebraucht habe.
Ich glaube an folgenden Satz: Wir kommen alle aus einem Grund zu einer bestimmten Zeit zusammen! 
Auch wenn man nicht sofort weiß was das soll irgendwann kommt der Zeitpunkt da weißt du warum und erfreust dich, wenn du deinen Bedürfnissen nachgegangen bist und dich dem (was auch immer das für dich ist) geöffnet hast. Ich persönlich entscheide mich Pro Retreat gegenüber einem anderen Kurzurlaub, wenn ich wirklich auftanken möchte, wenn ich mich nach einer Auszeit sehne, nach Ruhe und nur mir selbst am meisten Aufmerksamkeit schenken will, wenn ich für mich da sein will, so wie wir es oft für unsere FreundInnen, unsere PartnerInnen, Kinder, Eltern, Geschwister sein können. 
Das Gleiche einfach mal für uns selbst tun – Gott tut das gut!! 
Ich kann mich da gerade genau wieder reinfühlen und dieses Gefühl vom Retreat zurückholen, es schenkt mir kribbeln im Bauch, ein weites Herz und ein Lächeln und weil ich so nah am Wasser gebaut bin fast auch ein Tränchen vor Freude. 😀
02_Ich als Veranstalterin.

ohh ich liebe es! Warum? Genau aus dem oben beschriebenen Gründen. Ich erfreue mich daran, dass den Teilnehmenden ähnliche Tolles widerfährt, ich einen Raum erschaffen kann in dem dies Möglich ist.

Und jedes einzelne Mal sind die Gruppen so unterschiedlich schön! 
Viele Charaktere die zusammenkommen, jede Person aus ihrem ganz persönlichen Grund und das macht es so besonders. 
Es erfüllt mein Herz zu sehen, wie Menschen zur Ruhe kommen, sich das nehmen, was sie brauchen, füreinander da sind und neue Erkenntnisse haben, ganz eigene Erfahrungen sammeln oder einfach nur alles in vollen Zügen genießen.
Es ist immer ein so friedlicher Ort, der in so einem Rahmen entsteht.
Auch der physische Ort spielt für mich immer eine wichtige Rolle! 
Es muss dieses Gefühl von ahhh RUHE und ahhh oh mein Gott wie schön ist es denn hier? geben. Unser nächstes Retreat, wie auch unsere letzten 2 Retreats, findet am Schaalsee, einem so besonderen Ort statt. Ein Ort mit viel klarem Wasser, Wasser hat eine besondere Wirkung auf unseren Körper und Geist genau wie Weite. Beides haben wir hier direkt vor der Türe…
Schaalsee Retreat Yoga
03_Ich nur mit mir selbst.
Schaalsee Retreat Yoga

Das Buch Stille und die Neugierde was 5 Tage Stille mit mir machen würden waren Initiatoren für mein persönliches Stille/Schweige Retreat im März 2021. Außerdem hatte ich damals ein starkes Bedürfnis allein sein zu wollen..

Wo? Natürlich am Schaalsee 😀 
Auch weil ich wusste, dass mir die Natur dort viel gibt. 
Wenn ich das heute so schreibe, habe ich mich glaube ich nach einem Teil meiner Vergangenheit gesehnt, in der ich oft allein Reisen war…und ich das Gefühl hatte diese Jenne verloren zu haben in meinem damaligen Alltag.
Interessant war für mich, dass ich mir sofort Rituale geschaffen habe, die ich die gesamten Tage durchgezogen habe, das hat mir wohl irgendwie Halt gegeben…der Morgenkaffee am Steg, das stundenlange auf den See schauen…das Glas Sprudelwasser, als Genussmittel Nummer 1 :D, die Abendyoga Session….
Ich habe mir vorgenommen auf Input in Form von Handy, PC, Bücher, Filme…zu verzichten, stattdessen habe ich gelernt die Natur zu beobachten und zurück ins Staunen zu kommen. Außerdem habe ich angefangen zu zeichnen, etwas, was ich ewig nicht gemacht habe. Das Faszinierendste war aber die Natur und die Tierwelt zu beobachten und überhaupt die Sinne für die Schönheit der Dinge, die uns umgeben zu schärfen…
Was ich gelernt habe beschreibt ein Ausschnitt aus dem Buch Der Alchimist ganz gut:
“…hierauf sagte der Kameltreiber nichts mehr; er wusste sehr wohl, wovon der Jüngling sprach. Er wusste, dass jedes Ding auf der Welt die Geschichte von allen Dingen erzählen konnte. Wenn er ein Buch zufällig aufschlug oder Leuten die Hand las oder Karten legte oder den Flug von Vögeln beobachtete oder was auch immer, konnte jeder eine Verbindung zu dem herstellen, was er gerade lebte. In der Wirklichkeit waren es nicht die Dinge, die etwas zeigten, es waren die Menschen selber, die, indem sie sich auf die Dinge konzentrierten, die Möglichkeit entdeckten, in die Weltenseele einzutauchen.”